Das erste Projekt des (früheren) „Schulverein Karl-Popper-Schule“ war die Gründung einer Schule für hochbegabte Kinder und Jugendliche, die in Regelschulen nicht ausreichend gefördert werden können.
Die Mission des Vereins war die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen mit hoher Begabung, die in ihrer Bildungslaufbahn in Risiken geraten. Für diese Zielgruppe gab und gibt es im deutschen Bildungswesen keine Versorgung. Daher sah der Verein in seiner Schulgründung von Anbeginn auch ein Modell, das Erfahrungen erweitern sollte. Er erarbeitete eine Konzeption (s.u.) zur schulischen Förderung von Hochbegabten, deren Kern die diagostisch angeleitete binnendifferenzierende Arbeit mit Schülern aller Anspruchsniveaus war, und setzte sie in den ersten drei Jahren nach Gründung der Karl-Popper-Schule mit Erfolg um. Die Schule ist schnell gewachsen und konnte auf die Krise der Pandemie mit einem digitalen Unterricht reagieren, der fast allen Schüler*innen einen Verlust von Bildungszeit ersparte.
Eine außergewöhnliche Auseinandersetzung mit dem Staatlichen Schulamt hat mit Beginn des Schuljahrs 2022/23 die Arbeit des Schulvereins abgebrochen. Die Schule hat die beiden folgenden Jahre überstanden, aber sie hat viele Schüler und einen großen Teil ihrer früheren Lehrer verloren. Das Diagnosezentrum – in der vom Staatlichen Schulamt genehmigten Konzeption die psychologisch-didaktische Grundlage zur individuellen Förderung der besonderen Zielgruppe – besteht nicht mehr. Mit der Übernahme durch einen neuen Träger zum Schuljahr 2024/25 endete die Zusammenarbeit zwischen KPS und Schulverein und damit auch dessen Verantwortung dafür, ob und wie die einleitend genannte „Mission“ der Hochbegabtenförderung weitergeführt werden könnte.
Wie es weitergeht:
Der neue Verein E&B wird die Entwicklung der KPS zwischen 2019 und Sommer 2022 evaluieren und den Ertrag für andere Schulen zur Verfügung stellen – entsprechend dem Ausgangsgedanken, dass die KPS auch als Modell zur Versorgung der besonderen Zielgruppe an anderen Orten dienen sollte. Die ersten Ergebnisse fließen bereits in die Seminare für Eltern und Lehrer (Akkreditierung bei der Hessischen Lehrkräfteakademie) ein, die E&B veranstaltet.
Das langfristige Hauptanliegen des neuen Vereins ist aber der Aufbau des Infopunktes Hochbegabung, um für Schulen, Schulverwaltung, Bildungspolitik sowie für lehrende und forschende Einrichtungen das bestehende und entstehende wissenschaftliche Wissen zusammenzuführen und damit Validierung, Verortung, Anwendung und Evaluation der Arbeit mit Hochbegabten zu unterstützen.
Vom Staatlichen Schulamt 2019 genehmigte Konzeption zur Förderung von hochbegabten Schülern
Veranschaulichende Fassung der genehmigten Konzeption