A shared neural basis underlying psychiatric comorbidity
Originalpublikation Teil 1 und Teil 2 (References) hier und hier
Text in deutscher Übersetzung – Teil 1 (Deepl) hier
Hinweise zu der Studie
Die Autoren dieser Untersuchung haben die Beobachtung aufgegriffen, dass Jugendliche häufig multiple psychopathologische Störungen erleben, d.h. sie sind – wenn sie in eine Störungsentwicklung eintreten, oft von mehreren Störungen betroffen, etwa ADHS (externalisierend) und depressiven Tendenzen sowie Neigung zu Selbstentwertung (internalisierend). Diese Beobachtung führte zu der Suche nach einem gemeinsamen Faktor, der diese Komorbiditäten fokussiert und eventuell Rückschlüsse auf Ursachen ermöglicht oder diagnostische Vorteile bietet. Diese Suche war erfolgreich. Die Forscher fanden bei betroffenen Jugendlichen ein typisches Muster von Gehirnaktivitäten, das den verschiedenen multiplen Störungsbildern zugrundeliegt, den sogenannten „Neuropsychopathologischen Faktor“ (NP).
Auf der Suche nach den Ursachen für die multiplen Störungsbilder werden auf Grundlage der Untersuchung zwei Antworten umrissen:
- Die synaptische Reduktion des Kortex in der beginnenden Adoleszenz, die aufgrund des umfassenden Gehirnumbaus zu Beginn der Pubertät eine sensible/vulnerable Phase darstellt. Eine der Autorinnen führt aus: „As we grow up, our brains make more and more connections. This is a normal part of our development. But too many connections risk making the brain inefficient. Synaptic pruning helps ensure that brain activity doesn’t get drowned out in ‘white noise’. Our research suggests that when this important pruning process is disrupted, it affects how brain regions talk to each other. As this impact is seen most in the frontal lobes, this then has implications for mental health.“ (Quelle).
In der Phase der Synapsenreduktion kann es zu Fehlverschaltungen im frontalen Kortex und im Limbischen System kommen, die in eine psychopathologische Entwicklung führen. - Ein genetischer Faktor, der bei einer Gruppe der bis 14-Jährigen, bei denen der NP besonders ausgeprägt war, entdeckt wurde. Dieser Faktor war bereits zuvor bekannt dafür, dass er bei synaptischen Reduktionen eine wichtige Rolle spielt. „Our research suggests that when this important pruning process is disrupted, it affects how brain regions talk to each other. As this impact is seen most in the frontal lobes, this then has implications for mental health.“ (ebda.)
Der NP als klinisches Syndrom und der genetische Faktor könnten, so die Hoffnung der Forscher, dazu führen, dass Diagnosen von Störungsentwicklungen früher und präziser möglich werden.
Anmerkung von E&B: Die hier enthaltene Information steht in Beziehung zu den Informationen, die hier und hier gegeben werden.