Auszüge aus dem Hessischen Referenzrahmen Schulqualität
Hier geht es zum Gesamttext des Hessischen Referenzrahmens
Die 7 Qualitätsbereiche des HRS
I Ausgestaltung der Rahmenbedingungen
II Qualitätsentwicklung und -sicherung
III Professionalität der Schulleitung
IV Professionalität der Lehrkräfte
V Schulkultur
VI Lehren und Lernen
VII Ergebnisse und Wirkungen
Nachstehend wird der Bereich VI, Lehren und Lernen im Detail wiedergegeben, ein Überblick über alle Qualitätsbereiche schließt sich an.
Zum Bereich VI Lehren und Lernen
Dimension VI.1: Fachliche Kompetenzen
Der Lehr-Lernprozess orientiert sich an bildungspolitischen Vorgaben sowie am aktuellen
fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen und pädagogisch-psychologischen Forschungsstand. Zur Entwicklung fachlicher Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern bedarf es fachunabhängig komplexer und herausfordernder Aufgabenstellungen, die kognitiv aktivieren und den Kompetenzaufbau ermöglichen. Ziel ist das gesicherte Verstehen, angemessene Anwenden und Übertragen sowie das Reflektieren des Gelernten. Anschlussfähigkeit und Festigung der Kenntnisse und Kompetenzen werden gesichert.
Dimension VI.2 Überfachliche Kompetenzen
Überfachliche Kompetenzen ermöglichen den Schülerinnen und Schülern im schulischen, privaten und
auch im künftigen beruflichen Leben Herausforderungen anzunehmen und erfolgreich sowie
verantwortungsvoll zu handeln. Zum Aufbau und zur Entwicklung tragen die Lehr-Lernprozesse in allen
Fächern gemeinsam bei. Von den hessischen Kerncurricula ausgehend, sind sie in schulinternen
Fachcurricula verankert.
Die hessischen Kerncurricula für die Primarstufe und die Sekundarstufe I unterscheiden hierbei
„personale Kompetenz“, „Sozialkompetenz“, „Lernkompetenz“ und „Sprachkompetenz“. Zusätzlich
werden im HRS die „Kompetenzen in der digitalen Welt“ in einem eigenen Kriterium betrachtet.
Weitere Differenzierungen aus den Kerncurricula der gymnasialen Oberstufe wurden zugunsten einer
besseren Übersicht nach Möglichkeit in die fünf Kriterien integriert.
Dimension VI.3: Umgang mit Heterogenität und Diversität
Für den individuellen Lernerfolg innerhalb einer heterogenen Lerngruppe achten die Lehrkräfte darauf,
dass jede Schülerin und jeder Schüler im Rahmen eines methodisch vielfältigen und individuell
unterstützenden Lehr-Lernprozesses Lernchancen nutzen und Fortschritte machen kann. Zu den
unterschiedlichen lernrelevanten Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler gehören unter
anderem das Geschlecht, die soziale und kulturelle Herkunft, Herkunftssprache, Begabung, kognitive
Fähigkeiten oder Gesundheit. Ein konstruktiver Umgang mit Heterogenität nutzt dabei Diversität als
Ressource für Lernprozesse und zusätzliche Lernchance (zum Beispiel durch Differenzerfahrungen).
Dimension VI.4: Struktur und Lernklima
Unabhängig vom zugrunde liegenden Lehr-Lernprozess stellt eine effiziente Klassenführung effektive
Lernzeit sicher und ermöglicht somit eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Lernen. Die
Lehrkräfte sorgen zudem für die Transparenz der Ziele, Inhalte und Leistungsanforderungen, sodass
Schülerinnen und Schüler eine Orientierung erhalten.
Ein gutes Lernklima berücksichtigt emotionale und motivationale Faktoren und ermöglicht das Lernen
als aktiven, stärkenden Prozess. Es wirken sowohl der zwischenmenschliche Umgang als auch die
vorbereitete Lernumgebung indirekt auf die Leistungsbereitschaft, auf die Einstellung zu Schule und
zu Lehr-Lernprozessen, auf das Sozialverhalten und somit auf den Lernerfolg
Der nachfolgende Abschnitt gibt einen Überblick über alle weiteren Qualitätsbereiche